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Tripbericht erstes Mal Magic Mushrooms / Zauberpilze

Hallo liebe Leser,   Ich bin Harald Krull und heute würde ich euch gerne einen ausführlichen Einblick in meine erste Erfahrung mit Magic Mushrooms geben. Ich habe schon diverse Erfahrungen mit anderen Drogen gemacht, 7x Kokain, 6-8x MDMA, seit ca. 6 Jahren fast täglich Cannabis, ein paar Mal Speed. Kokain empfinde ich als unnötig (habe es nie selbst erworben, nur mitkomsumiert bei Kollegen); MDMA ist, mit regelmäßigen Abständen und Vorsicht, hammergeil. Alkohol hat mich nie angesprochen, mir gefällt der Rausch und Geschmack nicht. Ich interessiere mich seit meinem 15ten Lebensjahr für alle Drogen, nicht weil ich alles testen möchte, sondern da ich immer wieder erstaunt bin, was so kleine Pillen, Pulver etc. mit einem Menschen machen und wie sie seine Wahrnehmung verändern. Was ihr vorab zu mir wissen müsst: Ich bin einer der vernünftigsten (so vernünftig wie man beim Drogenkonsum eben sein kann) und vorsichtigsten Menschen in diesem Gebiet, wenn ich eine komplett neue Droge ausprobiere, beachte ich IMMER die Safer-Use-Regeln und fange immer mit einer kleineren Dosis an als vorgeschlagen, ganz nach der Devise: lieber beim ersten Mal nichts merken und kein Horrortrip und dafür beim zweiten Mal etwas höher dosieren. Ein paar Details zu mir: ich bin männlich, 25 Jahre alt, 189cm groß und 88kg schwer. Ich habe einen festen Job und lebe mit meiner Freundin in einer eigenen Wohnung zusammen. Psychische Erkrankungen sind vorhanden, jedoch seit 3 Jahren vollständig in den Hintergrund gerückt. Außerdem war ich nie beim Arzt zwecks Diagnose. Nun genug zu mir, starten wir mit der Reise. Damit es sich angenehmer liest, habe ich meinen Trip in Unterpunkte geordnet. 1. Vor der Einnahme: Es war der letzte Tag im Juli dieses Jahres, das Wetter war bewölkt bis bedeckt bei ca. 20 Grad, hier wurde bereits der erste Fehler gemacht: Falsches Setting. Ich hatte vor, die gesamte Erfahrung mit meinem besten Freund zu teilen. Wir sind seit 22 Jahren wie Brüder und haben bereits viele Drogenerfahrungen geteilt. Nennen wir ihn Istvan. Wir waren beide nüchtern (das Wort „nüchtern“ spielt seit diesem Erlebnis eine besondere Rolle, seht weiter unten) und haben auch noch nichts gegessen. Mein Set war auch nicht wirklich vorbildlich, das Wetter hat einen ein wenig runtergezogen. Außerdem war Istvan nur noch zwei Tage bei mir (er wohnt 300km entfernt). Also haben wir „auf Krampf“ konsumiert (der nächste gravierende Fehler). Wir hatten insgesamt 6g getrocknete Mexicana, über einen speziellen Rechner aus dem Internet haben wir den Wert ermittelt, welcher für mich ca. 2,8g empfahl (normale Dosis). Also bin ich vorsichtig vorgegangen und habe mich für 2g entschieden. Da Istvan etwas schwerer ist als ich, hatte er rund 2,7g (bei empfohlenen 3,2g).   2. Die Einnahme: Nach der Rechnerei kam die Einnahme: Um genau 16:24 Uhr begann es, wir haben sie ganz normal gegessen ohne Beilage. Lediglich Wasser zum Runterspülen wurde genutzt. Wir haben es uns bei mir im Wohnzimmer gemütlich gemacht und wussten, dass wir die nächsten Stunden ungestört waren. Wir saßen also nach Beginn auf der Couch und warteten auf den Wirkungseintritt.   3. Kampf gegen Übelkeit & Musik genießen: Nach 25 Minuten traten die ersten Effekte auf: ich fühlte mich unruhig, außer aus Berichten aus dem Internet konnte ich mir die Wirkung nicht richtig vorstellen. Man war nervös, da man nicht genau wusste, was als nächstes passiert. Dann wurde mir plötzlich übel, sehr übel sogar. Was ich hier noch anmerken muss, ich habe furchtbare Probleme/Angst mit Erbrechen. Es ist für mich eines der schlimmsten Dinge, die es gibt (mir war bereits davor klar, dass Übelkeit bei Pilzeinnahme eine Begleiterscheinung ist). Jedenfalls hat mir diese Angst anfangs den Trip zerstört. Ich lag auf der Couch und hatte die Augen zu, Istvan hat währenddessen spezielle Pilztrip-Musik angemacht. Die ganze Zeit hatte ich mit der Übelkeit zu kämpfen, ich konnte jedoch auch die Musik mit geschlossenen Augen genießen. Was ich in diesem Moment erlebt/gesehen habe, lässt sich schwer mit Worten beschreiben. Es war ein herrliches Gefühl, ich habe die Musik so intensiv wie noch nie in meinem Leben wahrgenommen, jedes einzelne Instrument konnte ich raushören und sah die Melodie, die es erzeugte, auf einem Podest, jedes extra für sich, es war unglaublich. Die Intensivität der Musik war gefühlt 50-mal stärker als die bei MDMA, unbeschreiblich. Dies war leider auch das einzig gute bei meinem Trip, ab jetzt wird es unschön.   4. Auf dem Sofa: Schon ab ca. 17:30 Uhr hatte ich keine Lust mehr, ich lag mit geschlossenen Augen auf dem Sofa, habe mit meiner Übelkeit gekämpft und wollte einfach nur die Zeit absitzen. Es wurde mir alles zu viel, die Farben wurden kräftiger und liefen ineinander über, Formen entstanden auf der Wand und auf dem Boden, alles bewegte und verzerrte sich. Es war ca. 18 Uhr, durch Googeln im Rausch fand ich heraus, dass ein Trip um die 2-3 Stunden andauert (was eine absolute Fehlinformation ist). An diesem Gedanken habe ich mich die ganze Zeit festgehalten, „es dauert nicht mehr lange und du bist wieder nüchtern“ redete ich mir ein. Es war ca. 18:30 Uhr, Istvan hat die Reise genossen und wahrscheinlich die beste Zeit seines Lebens gehabt, während ich nur noch wollte, das es aufhört. Um Istvans´s Trip nicht negativ zu beeinflussen (es war mir sehr wichtig, dass er eine positive Erfahrung erlebt), habe ich ihn angelogen und gesagt, dass es mir auch gefällt und ich es genieße. Das absolute Gegenteil war der Fall, ich hätte einiges gegeben, um wieder nüchtern zu werden. Ab und zu hatte ich das gleiche Gefühl wie bei MDMA, dieses „es holt mich“-Gefühl kam immer wieder und auch ein Teil der Euphorie war zu spüren. Allerdings sehr kurz und nicht so toll wie bei MDMA. Ab 19 Uhr, 2 Stunden im Trip, wollte ich nicht mehr schauspielern und habe Istvan die Wahrheit über meinen Zustand erzählt. Er hat versucht, meinen Trip in eine andere Richtung zu lenken, jedoch ohne Erfolg.   5. Ausflug nach Draußen: Ab 19:15 Uhr entschlossen wir uns dann, nach draußen zu gehen. Draußen wurde es etwas besser, jedoch nicht wirklich spürbar. Wenigstens verschwand die Übelkeit. An fremden Menschen vorbeilaufen war sehr unangenehm, in der Angst, das Gegenüber würde etwas merken. Auch hatte ich ab ca. 19:30 Uhr die ganze Zeit das Gefühl, nicht mehr vom Trip runterzukommen. Es war sehr schlimm, alle 20 Minuten fragte ich Istvan: „denkst du schon, dass es wieder normal wird, oder?“ Absolut idiotischer und unnötiger Gedanke, dies hatte glaube ich mit der Fehlinformation von 18 Uhr zu tun. Ebenfalls hatte ich das Empfinden, dass die Zeit nicht vorbei geht, 10 Minuten kamen mir wie 2 Stunden vor (schlecht, wenn man das Ende des Trips herbeisehnt). Wir sind durch unsere Gegend geschlendert, mal unterhielten wir uns, mal schauten wir uns die Umgebung an. Ich weiß noch, wie mir das Wort „improvisieren“ nicht eingefallen ist, ich es aber in einem Satz verwenden wollte. Ich habe ungelogen 20 Minuten dieses Wort gesucht, wir unterhielten uns zwar über andere Themen weiter, jedoch war in meinem Kopf wie eine extra Abteilung, welches dieses Wort gesucht hat. Anders kann ich es nicht beschreiben. Inzwischen war es 21 Uhr, ich war immer noch komplett drauf, wollte aber endlich wieder klar im Kopf sein. Noch nie habe ich das Gefühl nüchtern zu sein so sehr vermisst. Das Wort nüchtern hatte ich dabei die ganze Zeit im Kopf, es hat mir komischerweise etwas Sicherheit gegeben.   6. Zurück nach Hause: Wir beschlossen, wieder heimzugehen und etwas zu essen (bis dahin haben wir den ganzen Tag nichts gegessen). Zu Hause angekommen haben wir uns TK-Pizza im Ofen gemacht, der Hunger war zwar bisschen da, jedoch ging nichts runter. Plötzlich kam die Anfangsübelkeit wieder, welche seit 19:15 Uhr verschwunden war. Es war noch schlimmer als zu Beginn, nach einem Glas Wasser und ein paar Bissen ging es nicht mehr, ich rannte aufs Klo und musste erbrechen. Nun das beunruhigende: Nach zwei normalen „Schwällen“ (ich entschuldige mich für diese Details) folgten 4 Schwälle reines, helles Blut, auch in der Menge nicht gerade wenig. Ich weiß nicht, ob dies mit dem Konsum zusammenhängt oder einer anderen, körperlichen Krankheit zuzuordnen ist. Dies war alles kurz nach 23 Uhr, ich war noch ca. 40% drauf und hatte jetzt, nach über 6 Stunden, endgültig die Schnauze voll.   7. Die “Erlösung”: Gegen Mitternacht schlug Istvan vor, Cannabis rauchen zu gehen. Von Mischkonsum beim Ausprobieren einer neuen Substanz halte ich Abstand, jedoch wusste ich, dass der größte Teil des Trips hinter mir liegt und durch meine langjährige Erfahrung mit Cannabis konnte ich es recht gut abschätzen und wusste, dass es nur besser werden kann. Um Mitternacht dann die Erlösung, wir rauchten einen Joint und das “high” des Marihuanas legte sich langsam aber sicher über das der Pilze. Der Übergang war sehr angenehm. Nach 30 Minuten folgte der zweite Joint und damit die komplette Wende. Vom Pilztrip war nichts mehr zu spüren. Ich war von 1-3 Uhr wie ausgetauscht: Ich war extrem glücklich und dankbar, wieder „normal“ im Kopf zu sein. Ich habe eine wunderschöne Euphorie erlebt. Wir haben noch bis ca. 4 Uhr Cannabis geraucht und sind dann schlafen gegangen, ich konnte ohne Probleme ein- und durchschlafen. Der nächste Tag war ausschließlich zum chillen und kiffen bestimmt, was hilfreich war. Wir unterhielten uns über die gestrige Erfahrung und haben nochmal alles Revue passieren lassen.   Fazit: Trotz langer und intensiver Vorbereitungsphase waren Set und Setting nicht ideal. Außerdem finde ich, dass ich noch nicht bereit für die Pilzreise war. Man sollte großen Respekt vor neuen Substanzen haben, jedoch keine Angst. Bei mir hat die Angst überhandgenommen. Auch der Pilzkonsum trotz physischer Vorerkrankungen war ein Fehler, zu groß wurden die innerlichen Ängste. Obwohl ich die Dosis geringer als empfohlen angesetzt habe, ging es nach hinten los. (Ich hätte maximal 1-1,5g einnehmen sollen) Ich würde nicht behaupten, dass ich einen Horrortrip hatte, jedoch war ich auch meilenweit entfernt von einer schönen Reise. Worauf ich trotzdem stolz bin: zu keiner Zeit habe ich die Kontrolle oder Orientierung verloren, auch hatte ich während des Trips keine Gedanken mir oder anderen etwas anzutun. Ich hatte nur ein Ziel: NÜCHTERN WERDEN.     In diesem Sinne, lieber zu wenig als zu viel.   Euer Harald Krull (El)   PS: Ein Satz von einem MDMA-Tripbericht aus 2017, welcher mir vor meinem ersten MDMA-Konsum sehr geholfen hat und auch hier Anwendung gefunden hat: Egal was passiert, merke dir immer, dass du an deinem Zustand selbst schuld bist; du bist immer noch dieselbe Person, es ist alles nur in deinem Kopf. Auch der schlimmste Trip wird nach einigen Stunden vorbeigehen.   (Selbstverständlich wurden die Namen geändert)

Substanzen

  • Cannabis
  • Pilze

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