Lexikon
Purple Drank
Substanz(en):
Purple Drank (auch Sizzurp, Lean oder Texas Tea) ist typischerweise eine Mischung aus verschreibungspflichtigem Hustensaft oder Tabletten, Limonade (oftmals Sprite) und zerpulverten Bonbons.
Der Name „Purple Drank“ stammt von der intensiven, charakteristischen Lilafärbung des Mischgetränks.
Inhaltsstoffe des Hustensafts oder der Tabletten sind Codein und/oder Dextromethorphan (DXM) bzw. Promethazin.
Codein ist ein Opioid mit psychotropen, euphorisierenden und dämpfenden Eigenschaften.
Promethazin ist ein histaminartiges Beruhigungsmittel und Dextromethorphan ebenfalls ein opioider Hustenstiller, der in hohen Dosierungen jedoch neben beruhigenden Effekten auch dissoziative Halluzinationen hervorrufen kann.
Wirkung:
Es tritt eine betäubende und zugleich euphorisierende Wirkung ein. Bewegungsabläufe werden verlangsamt bzw. beeinträchtigt.
Verbreitung:
Es ist in bestimmten Teilen der Hip-Hop-Subkultur, beispielsweise im „Cloud Rap“, und da vor allem in den Südstaaten der USA verbreitet.
Inwiefern Purple Drank auch in der BRD konsumiert wird, ist uns nicht bekannt.
Codein ist in Anlage III des Betäubungsmittelgesetzes als verkehrs- und verschreibungsfähiges Medikament aufgeführt und somit nur auf BtM-Rezept erhältlich. Ausgenommen sind „Zubereitungen, die ohne einen weiteren Stoff der Anlagen I bis III bis zu 2,5 vom Hundert oder je abgeteilte Form bis zu 100 mg Codein, berechnet als Base, enthalten. Für ausgenommene Zubereitungen, die für betäubungsmittel- oder alkoholabhängige Personen verschrieben werden, gelten jedoch die Vorschriften über das Verschreiben und die Abgabe von Betäubungsmitteln.“ (https://www.gesetze-im-internet.de/btmg_1981/anlage_iii.html)
Risiken
Aufgrund des risikoreichen Mischkonsums von drei sich gegenseitig verstärkenden Beruhigungsmitteln und von unerwünschten Wirkungen ist vom Konsum dringend abzuraten.
Es wurde über mehrere Todesfälle berichtet. So ist z.B. der Tod einiger bekannter US-amerikanischer Hip-Hop-Künstler auf eine Überdosierung mit Purple Drank zurückzuführen.
Auch der Mischkonsum mit Alkohol kann zu verstärkter Übelkeit und Ohnmacht führen.
Beim Konsum von Opioiden über einen längeren Zeitraum kann es zur Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit kommen.
Quellen: