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Lexikon

Prozac

Prozac ist der Handelsname in den USA für das antidepressiv wirkende Medikament "Fluoxetin". Es gehört zur Gruppe der SSRI (Selective Serotonin Reuptake Inhibitors - selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und wird zur Behandlung depressiver Erkrankungen, bei Zwangs- und Essstörungen angewendet.

Wirkung

Fluoxetin ist ein Selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und wirkt hemmend auf die Wiederaufnahme von Serotonin an den Synapsen. Das heißt, die Substanz blockiert die Transporter, die Serotonin nach erfolgter Signalübertragung wieder in die Speicherplätze zurückbefördern würden. Das Serotonin verbleibt so länger am Wirkort, und seine Wirksamkeit steigt. Fluoxetin hält den Serotoninspiegel im Gehirn dauerhaft auf hohem Niveau.

Fluoxetin wirkt stimmungsaufhellend und hat in der Regel keinen beruhigenden oder dämpfenden Effekt. Unwillkürlich wiederkehrende und oft als quälend empfundene Gedanken oder Handlungen können durch Prozac reduziert oder verhindert werden. Die stimmungsaufhellende Wirkung scheint auch für die erfolgreiche Behandlung von Essstörungen verantwortlich zu sein.

Die Wirkung setzt nach etwa einer Woche regelmäßiger Einnahme ein - die volle Wirksamkeit entfaltet sich möglicherweise erst nach zwei bis vier Wochen.

Nebenwirkungen:

Auftreten können: Hautrötungen, Juckreiz, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung, Durchfall, Geschmacksveränderungen, Empfindungsstörungen, Schwindel, Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, sexuelle Funktionsstörungen. Bei Hautausschlägen und grippalen Beschwerden das Medikament sofort absetzen, da lebensbedrohliche Reaktionen möglich sind!

Langzeitnebenwirkungen:

Zu unerwünschten Langzeitnebenwirkungen liegen uns derzeit keine gesicherten Daten vor. 

Wechselwirkungen:

Dieses Medikament darf nicht mit stimmungsaufhellenden Substanzen vom Typ der MAO-Hemmer kombiniert werden. Vor oder nach der Einnahme solcher Substanzen muss ein ausreichender zeitlicher Abstand eingehalten werden. Fluoxetin sollte nicht mit Alkohol eingenommen werden. Viele Wechselwirkungen sind bisher ungeklärt. Aus diesem Grund ist bei der Einnahme von Prozac, besonders in Kombination mit anderen Medikamenten oder psychoaktiven Substanzen, Vorsicht geboten.

Prozac und Ecstasy: Man könnte davon ausgehen, dass die Kombination mit Ecstasy eine Wirkungssteigerung zur Folge hat, da MDMA eine starke Serotoninausschüttung bewirkt und Fluoxetin die Wiederaufnahme behindert. Realität ist aber, dass die Ecstasy-Wirkung nahezu aufgehoben wird. Da SSRI schneller und stärker an die 5-HT-Rezeptoren binden, als MDMA, wird eben dieses fast wirkungslos. Und warum nur fast? Weil MDMA auch eine geringe Mehrausschüttung von Noradrenalin und Dopamin bewirkt, welche nicht behindert wird. Einige Ecstasy-User nehmen Fluoxetin, um weicher "Runterzukommen", andere um die depressiven Effekte, die nach MDMA-Konsum spürbar sind (höchstwahrscheinlich eine Folge der leeren Serotoninspeicher) abzuschwächen. Außerdem wurde eine Abnahme der neurotoxischen Effekte ("Gesichtsfasching", Zähneknirschen usw.) beobachtet.

DOCH VORSICHT!

Es besteht theoretisch die Gefahr eines lebensgefährlichen Serotonin-Syndroms, welches sich durch Schwindel, Hitzegefühl, Fieber, Schüttelfrost, Kreislaufkollaps und weitere sehr unangenehme Effekte bemerkbar macht. Hier gilt es, sofort den Rettungsdienst (112) zu rufen, und ihn [vor Ort] über die eingenommenen Substanzen aufzuklären.

Prozac ist umstritten.

Über Prozac wird (insbesondere in den USA) sehr kontrovers diskutiert. Einerseits gehören SSRI zu den neueren Antidepressiva mit weniger Neben- und Wechselwirkungen, die andererseits auch weniger zuverlässig wirksam gegen Depressionen sind. D.h. bei einigen Menschen wirken sie sehr gut, bei dem Groteil allerdings nur wenig oder gar nicht. In den USA wird Prozac sehr häufig verschrieben, zum Beispiel auch an kleine Kinder, die unter Aufmerksamkeitsstörungen oder ähnlichem leiden. Einige Quellen sprechen von einem Prozac-Hype in den USA seit Anfang der 90er Jahre. Diese Entwicklung wird teilweise als besorgniserregend eingestuft. In mehreren Fällen wurde von einer gesteigerten Aggressivität von Prozac-GebraucherInnen berichtet. Ob dies tatsächlich auf die Wirkung des Medikaments zurückzuführen ist, ist ungeklärt.

Safer use:

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

Personen, die an Leberfunktions- oder Nierenfunktionsstörungen, an Blutdruck- und Herzproblemen oder an Epilepsie leiden, sollten Prozac nicht einnehmen. Substanzen vom Typ MAO-Hemmer dürfen nicht gemeinsam mit Prozac eingenommen werden. Es muss ein ausreichender Zeitabstand beim Wechsel zwischen den beiden Medikamenten gegeben sein. Dieser Wechsel darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Bei gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel wie Lithium, L-Tryptophan, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Antiepileptika, Blutverdünner, Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen sollte ein Arzt konsultiert werden.

Female Special:

Bisher gibt es keine Hinweise auf eine schädigende Wirkung von Prozac auf Schwangerschaft und auf das Neugeborene. Dennoch ist von der Anwendung in der Schwangerschaft, besonders in den ersten 3 Monaten abzuraten. Erfahrungen aufgrund gezielter Forschung bei stillenden Müttern sind begrenzt. Sicher ist jedoch, dass Fluoxetin in die Muttermilch ausgeschieden wird, deshalb wird die Einnahme von Prozac während der Stillzeit nicht empfohlen. 

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