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Lexikon

Pillen-Info

1. Einleitung
2. Welche Pillen gibt es?
3. Drogen testen lassen mit Drug Checking
  3.1 Wo gibt es Drug Checking Resultate?
4. Was kann in meiner Pille drin sein?
5. Werden Pillen immer schlechter?
6. Riskante Substanzen in "Bad Pills"
7. Safer Use
8. Erste Hilfe bei Notfällen
9. Female Special

1. Einleitung

Als Ecstasy gekaufte Pillen sind auf Parties sehr verbreitet. Da es in der BRD derzeit keine Möglichkeit zum Drug Checking für DrogenkonsumentInnen gibt, weißt Du nicht, welche Stoffe in welcher Konzentration in den angebotenen Pillen drin sind. Mit dieser Situation musst Du irgendwie umgehen: Trotzdem konsumieren? Und wenn ja – wie?
Dieses Faltblatt soll darüber aufklären, welche Substanzen in Pillen enthalten sein können, welche Risiken Du bei deren Konsum eingehst, wie Du gesundheitliche Schäden am besten vermeidest und was Du im Notfall tun kannst.


2. Welche Pillen gibt es?

Pillen (»Teile«) sind für den Schwarzmarkt produzierte Tabletten, wie sie sonst üblicherweise von der Pharmaindustrie hergestellt werden. Pillen bestehen aus gepresstem Pulver (im Idealfall: psychoaktiver Wirkstoff + Bindemittel). Ihr Aussehen kann variieren: weiß oder ein-bzw. mehrfarbig, mit oder ohne Bruchrille, Logo, Kante, linsenförmig oder elliptisch geformt. WICHTIG: Gleiche Prägungen auf Ecstasy-Pillen bedeuten NICHT gleicher Inhalt!

Mikros sind sehr kleine Tabletten (z. T. nur 2 mm ø). Sie werden oral eingenommen. Die psychoaktive Substanz kann ähnlich wie bei Pillen als gepresstes Pulver in der Mikro enthalten sein oder in flüssiger Form ähnlich wie bei Papier (Pappen, Tickets) auf den Trägerstoff (Mikro) aufgetragen werden bzw. als Glasur an der Mikrotablette haften. Achtung: Mikros enthalten oft 2C-B, seltener LSD.

Kapseln sind herkömmliche (Gelatine-)Kapseln, wie sie auch die Pharmaindustrie produziert. Sie sind farblos oder gefärbt. Sie lassen sich von Hand relativ leicht öffnen und wieder verschließen; ihr Inhalt ist deshalb problemlos sowohl qualitativ (Inhaltsstoffe) als auch quantitativ (Menge) manipulierbar.

Placebos sind als Ecstasy verkaufte Pillen ohne wirksame Inhaltsstoffe; es kann trotzdem eine Wirkung eintreten, weil User sie erwarten (Placeboeffekt).

Cocktails sind Pillen, die verschiedene psychoaktive Substanzen enthalten (Kombipräparate), die möglicherweise entgegengesetzt wirken oder deren Wirkungen sich gegenseitig intensivieren: Das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen ist größer als nach dem Konsum von Pillen mit nur einem (bekannten) Wirkstoff (Monopräparat).

Pillen und Kapseln mit gesundheitsgefährdenden oder gar lebensbedrohlichen Inhaltsstoffen nennt man Bad Pills (»Schlechte Pillen« oder »Böse Pillen«). Man kann anhand des Aussehens einer Pille allerdings nicht beurteilen, welche Stoffe sie enthält. Farbe oder Logo geben keinen Hinweis darauf. [siehe unten: Riskante Substanzen]

Die beste Lösung ist, sowohl qualitativ als auch quantitativ auf alle einzelnen Inhaltsstoffe zu testen. Und das vor jedem Konsum!


3. Drogen testen lassen mit Drug Checking

Die Idee von Drug Checking ist, die auf dem Schwarzmarkt erworbenen Substanzen auf Inhaltsstoffe und Reinheitsgrad zu überprüfen. Mit anderen Worten: Im Idealfall sollte es für jeden User von Ecstasy oder anderen Substanzen möglich sein, seinen Stoff z.B. in einem Drogen-Info-Laden daraufhin überprüfen zu lassen, ob die gewünschten (sowie evtl. andere) Substanzen enthalten sind und wie viel davon drin ist. Damit wären auch hochriskante Substanzen nachweisbar, die zu Notfällen oder gar Todesfällen führen können. Entsprechende Warnmeldungen könnten per Web schnell verbreitet werden.

Es besteht die Möglichkeit, Substanzen in Apotheken testen zu lassen. Dazu wird dort eine Probe der »unbekannten« Substanz hinterlassen, die dann in ein Labor (Apotheke der Rheinischen Kliniken Viersen) eingeschickt und dort auf ihre Inhaltsstoffe überprüft wird. Man erhält allerdings keine Info zur Konzentration der Stoffe, muss einige Tage warten und ca. 20,– € bezahlen. Es muss kein Ausweisdokument vorgelegt werden. ApothekerInnen unterliegen der Schweigepflicht. Ein Formular zur Vorlage bei der Apotheke, das den Vorgang vereinfachen dürfte, findet Ihr hier:
/sites/default/files/file/vordruck_apotheke_allgemein.pdf

Mit Hilfe von Schnelltests bekommst Du das Resultat sofort. Sie sind einfach zu handhaben, allerdings nur wenig aussagekräftig: Sie zeigen nur bestimmte Stoffe bzw. Stoffgruppen an, nicht die enthaltene Menge. Unbekannte Substanzen werden – wenn überhaupt – nur als »unbekannt« angezeigt. Ob diese gesundheitlich bedenklich oder gar gefährlich sind, kann aus dem Resultat nicht geschlossen werden. Schnelltests gibt’s im Internet oder in Headshops. Sie sind billig und ihr Besitz ist nicht verboten.

Unsere 2004 in sieben europäischen Ländern durchgeführte Umfrage zum Bedarf an Drug Checking [966 Fragebögen] ergab: 89,5 % aller befragten User haben Interesse an Angaben zu den Inhaltsstoffen, 83,7 % würden deshalb auch einen Substanztest nutzen [41 % vor jedem Konsum!], 45,2 % am liebsten auf der Party! An einem begleitenden Infogespräch sind 61,4 % der User interessiert! Drug Checking könnte also eine wichtige Informationsquelle sein! – Solange es das in der BRD bei Dir vor Ort nicht gibt, kannst Du Dich zumindest auf einigen Internetseiten schlau machen:


3.1 Wo gibt's Drug-Checking-Resultate?

Auf www.drugscouts.de findest Du HIER eine Linkliste und aktuelle Warnmeldungen.
So genannte Pillen-Listen gibt es z.B. bei:

www.eve-rave.ch [Schweiz],
www.lf3.cuni.cz/drogy/test_results/XTC.htm [Tschech. Republik],
www.checkyourdrugs.at [CheckIt Wien, Österr.],
www.saferparty.ch [Zürich, Schweiz],
www.step-hannover.de [alte Listen von Raver's Corner] und
www.ecstasydata.org [dancesafe USA].


4. Was kann in meiner Pille drin sein?

Die ersten vier aufgeführten Stoffe fallen unter den Begriff Ecstasy. Alle weiteren werden in der Regel in Pillen weder erwartet noch gewünscht. Die Wirkung von Ecstasy ist u. a. abhängig von der Dosis, dem Reinheitsgrad, dem Gewöhnungseffekt, von Set (innerer Zustand) und Setting (Umfeld) des Users. Die folgenden Aufzählungen von Wirkungen sind nur eine Auswahl!

Ausführliche Infos zu unerwünschten Wirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Substanzen findest Du in den entsprechenden Faltblättern oder hier.

MDMA [Methylendioxymethamphetamin] führt zur erhöhten Ausschüttung von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. MDMA kann bewirken, dass die Kontaktfreudigkeit gesteigert wird, Hemmschwellen fallen und Harmoniegefühle entstehen. »Ozeanisches Wir-Gefühl«, Kribbeln im Körper, große Offenheit und Vertrautheit, Empathie (sich in Andere hinein fühlen können), Gefühl von Verliebtsein, erhöhte Mitteilungsbereitschaft, gesteigertes Berührungsempfinden, Wachheit, Schmerzunempfindlichkeit, Appetitlosigkeit und motorische Unruhe sind möglich; starke Erhöhung der Körpertemperatur und hoher Flüssigkeitsverlust; »Depris« nach dem Runterkommen; Wirkdauer: 3 – 6 h

MDA [3,4-Methylendioxyamphetamin]: Psychostimulans mit schwach halluzinogener Wirkung (Verzerrung des Raum-und Zeiterlebens, Sinnestäuschungen), von allen Ecstasy-Wirkstoffen das stärkste Nervengift; Wirkdauer: 6 – 8 h

MDE(A) [3,4-Methylendioxyethylamphetamin] ist selten in Pillen enthalten; insgesamt schwächere Wirkung; akustische, visuelle und gefühlte Sinnesverzerrungen, wenig halluzinogen, stärker entaktogen (innerer Film) macht »breiter«; Wirkdauer: 2 – 3 h

MBDB [N-Methyl-1-(1,3-benzodioxol-5-yl)-2-butanamin] heute kaum noch verbreitet; hauptsächlich entaktogene Wirkung [die inneren Gefühle betreffend], keine antriebssteigernde Wirkung; Wirkdauer: 4 – 5 h

Ephedrin ist eine pflanzliche, aber auch synthetisch herstellbare amphetaminähnliche Substanz; wachmachend, stimulierend und leistungssteigernd; erweitert die Bronchien, lässt die Schleimhäute abschwellen; Wirkdauer: bis zu 8 h

Koffein macht wach, beschleunigt den Herzschlag, wirkt entwässernd und regt die Verdauung an. Bei hoher Dosierung kann es zu Schweißausbrüchen und Nervosität kommen.

Speed [Amphetamin] stimuliert das zentrale Nervensystem und wirkt ähnlich aufputschend wie Adrenalin. Es setzt körpereigenes Noradrenalin und Dopamin frei. Gesteigerte Leistungsfähigkeit, erhöhte Risikobereitschaft, höhere Körpertemperatur, vermindertes Schmerzempfinden, unterdrücktes Hunger-und Schlafbedürfnis, Wohlbefinden, Zufriedenheit, Gelassenheit, erhöhte Aufmerksamkeit, gesteigertes Selbstvertrauen, Euphorie und gesteigerter Rededrang sind möglich. Wirkdauer: 5 – 6 h

Crystal [Methamphetamin]: gleicher Wirkmechanismus wie bei Speed, wirkt jedoch viel stärker und länger (das betrifft auch die unerwünschten Wirkungen!); Wirkdauer: 4 – 20 h, bei höheren Dosierungen auch über 24 h

2C-B [4-Brom-2,5-dimethoxyphenylethylamin] steigert die Sinneswahrnehmungen, verstärkt die Gefühle, wirkt aphrodisierend und halluzinogen. Bei hohen Dosierungen wird ein Trip mit 2C-B sehr intensiv und kann als unangenehm empfunden werden. Angstzustände und Bad Trips sind möglich. Wirkdauer: 4 – 8 h

Für alle hier aufgeführten Substanzen gilt (in unterschiedlichem Maße): Bei häufigem und dauerhaften Konsum ist die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit möglich.

Zusätze wie Lactose, Saccharose und Farbstoffe können bei überempfindlichen Menschen (bspw. AllergikerInnen) zu Beschwerden führen.

Streckstoffe (siehe: Riskante Substanzen) wie Paracetamol oder PMA können auf Grund ihrer Wirkung oder der Wechselwirkung mit anderen enthaltenen Substanzen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schädigungen bis hin zu lebensgefährlichen Notfällen führen (siehe: Erste Hilfe bei Notfällen).


5. Werden Pillen immer schlechter?

Schwarzmarktbedingt unterliegt der MDMA-Gehalt in den als Ecstasy angebotenen Pillen erheblichen Schwankungen. In den Jahren 1997 und 1998 war in mehr als der Hälfte aller getesteten Pillen Speed und Koffein zugesetzt oder ausschließlich enthalten. 1998 jedoch hat sich in der zweiten Jahreshälfte der Anteil der Ecstasy-Pillen, bei denen in der Analyse ausschließlich der Wirkstoff MDMA festgestellt wurde, fast verdoppelt. Im Jahr 2003 enthielten gemäß »Bundeslagebild Rauschgift 2003« des BKA 96,0 % der beschlagnahmten und als Ecstasy angebotenen Produkte ausschließlich einen Wirkstoff [davon 98,9 % nur MDMA]. Eve & Rave testete 2002 einen durchschnittlichen Gehalt von 83,5 mg MDMA und von 91,1 mg im Jahr 2003, 2005 waren es 91,0 mg. 2000 lag der Wert noch bei 74,1 mg! Diese Werte zeigen, dass der MDMA-Gehalt in Pillen im Laufe der letzten Jahre nicht immer geringer wurde! Die Ursache für diese weit verbreitete Annahme ist vermutlich der Gewöhnungseffekt [Toleranzentwicklung], der sich bei MDMA-Usern mit der Zeit einstellt.
 

6. Riskante Substanzen in "Bad Pills"

Achtung! Folgende Infos gelten jeweils für Monokonsum!

Atropin Wirkstoff der Tollkirsche, des Stechapfels und anderer Nachtschattengewächse. Das starke Halluzinogen beeinflusst das Reaktionsvermögen. Schon in geringer Dosierung kann der Konsum zu unangenehmen Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Atemstörungen, Herzrasen, extreme Mundtrockenheit, Delirium) und in hoher Dosierung zu Atemstillstand führen!

Scopolamin gehört zu den Inhaltsstoffen der Engelstrompete und ist eng verwandt mit Atropin. Es bewirkt schon bei geringer Dosierung Benommenheit, Mundtrockenheit, Ermüdung oder Euphorie. Bei höherer Dosierung: Gedächtnisverlust, Delirium, Verwirrtheitszustände, starke Halluzinationen, traumloser Schlaf, Konzentrationsstörungen, erhöhte Herzfrequenz, Harnverhaltung. Bei sehr hoher Dosierung: Atemdepression und Atemstillstand!

PMA [Paramethoxyamphetamin] hat leicht stimulierende und halluzinogene Effekte, macht eher breit, ähnlich einem anfänglichen Alkoholrausch. Bereits in geringen Dosierungen ist ein Anstieg der Körpertemperatur und des Blutdrucks möglich: kann zu Überhitzung, Organversagen und zum Tod führen (es gab mehrere Todesfälle im Jahr 2001). Besonders problematisch ist der sehr späte Wirkungseintritt (oft erst nach 2 Stunden). Dadurch werden User verleitet nachzulegen, was schnell zu einer lebensgefährlichen Überdosis führen kann.

Strychnin [»Rattengift«] ist ein Alkaloid der Brechnuss; schmeckt extrem bitter, wirkt anregend auf das Nervensystem, auf Muskeln, Kreislauf und Atmung; bei Überdosierung (schon in geringsten Mengen) kann es zu Wahnvorstellungen, schweren Krämpfen bei vollem Bewusstsein und Tod durch Atemlähmung kommen. Strychnin ist unseres Wissens bisher nur einmal in einer E-Pille nachgewiesen worden!

m-CPP [meta-Chlor-Phenyl-Piperazin] hat eine schwach psychoaktive Wirkung, bewirkt leichte Glücksgefühle und optische Veränderungen. Sehr häufig sind unangenehme Nebenwirkungen wie Kopf-und Nierenschmerzen, Müdigkeit, Nervosität, Übelkeit und Kurzatmigkeit sowie eine anhaltende Deprimiertheit an den Tagen nach dem Konsum. Mischkonsum mit MDMA kann zu Krampfanfällen führen!

All diese z. T. lebensgefährlichen Stoffe wurden – von m-CPP abgesehen – bisher nur selten in Pillen nachgewiesen. Es gibt deshalb keinen Grund zur Panik, wenn Du Dich an nachfolgende Safer-Use-Regeln hältst. Wissen ist der beste Schutz. Deshalb: Lass Deine Drogen auf Inhalt und Konzentration testen, wenn Du die Möglichkeit hast!

Weitere Infos zu den hier aufgeführten Substanzen findest Du hier: www.drugscouts.de/substanzen und hier: www.drugscouts.de/lexikon
 

7. Safer Use

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

Gegen schlechte Parties helfen auch keine noch so guten Pillen! Deshalb: Konsumiere nur an Orten, an denen Du Dich wohl fühlst und mit Menschen, denen Du vertraust. Eine Person dabei zu haben, die nüchtern bleibt, ist immer eine gute Idee!

Konsumiere nur, wenn es Dir seelisch und körperlich gut geht.

Kein Konsum bei: Asthma, Diabetes, Epilepsie, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Problemen. Psychisch labilen Menschen raten wir ebenfalls vom Konsum ab.

Vor dem Konsum: Informiere Dich über Pillen im Netz oder lass – wenn möglich – die Pillen im Rahmen eines Drug-Checking-Programms auf ihre Inhaltsstoffe überprüfen!
Kauf Deine Pillen möglichst nicht bei Dir unbekannten Dealern/Personen.
Wenn Du Dir Pillen von FreundInnen mit besorgen lässt: Konsumiere nicht bedenkenlos, sondern erkundige Dich bei Anderen (FreundInnen, Dealer, User) nach Verträglichkeit und Wirkung. Dass die Pillen bei anderen gut wirken, heißt aber noch lange nicht, dass es bei Dir genau so ist. Deshalb: Erst niedrig dosiert antesten und nicht gleich nachlegen!

Denk daran: Auf leeren Magen konsumiert wirkt Ecstasy schneller und stärker.

Falls die Wirkung der Pille nicht der erwarteten von MDMA entspricht, bleib ruhig. Bitte FreundInnen oder andere Personen, jetzt besonders auf Dich aufzupassen. Wenn es Dir körperlich sehr schlecht geht, scheu Dich nicht, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Vermeide möglichst Mischkonsum mit anderen Substanzen, vor allem wenn Du mit diesen noch keine Monokonsum-Erfahrungen gemacht hast. Oft weißt Du nicht, was und wie viel Wirkstoff in den Pillen enthalten ist – das macht es schwierig, Wechselwirkungen abzuschätzen. Besonders riskante Kombination: Ecstasy und MAO-Hemmer [Medikamente gegen Depressionen] – lebensbedrohliches Serotoninsyndrom möglich!

Achte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Leitungswasser, besser vitamin-und mineralhaltige Getränke.

Gefahr der Überhitzung! Mach öfter Tanz- und Erholungspausen im Chill Out oder in einem anderen, kühleren Bereich. Trag möglichst keine Kopfbedeckung.

Vermeide es, verantwortungsvolle Tätigkeiten auszuführen (nicht Auto fahren!).

Wenn Dich Ecstasy-Konsum sexuell antörnt: Kondome nicht vergessen.
Nutz den nächsten Tag als Erholungspause. Viel Schlaf, ausgewogene und vitaminreiche Nahrung helfen Dir, Dich von den Anstrengungen der vergangenen Nacht zu erholen.

Konsumpausen einlegen! Wir empfehlen mindestens 1 – 2 Monate, da die entleerten Serotoninspeicher erst nach ca. 6 Wochen wieder aufgefüllt sind.


8. Erste Hilfe bei Notfällen

Wenn doch etwas passiert, leiste Hilfe, egal ob Du die Person kennst oder nicht! Person beruhigen, raus an die frische Luft und in eine stille Umgebung bringen! Bei der betroffenen Person bleiben und sie bei Bewusstsein halten.

Im Notfall 112 (Notarzt/Notärztin) anrufen, »Atemstillstand« oder »Person ist nicht ansprechbar« melden!

Bis der Rettungswagen eintrifft: Erste Hilfe entsprechend der Symptome leisten. Vor Ort Notarzt/Notärztin mitteilen, welche Substanzen konsumiert wurden, falls bekannt. Die Rettungskräfte sind an die gesetzliche Schweigepflicht gebunden!
 

9. Female Special

Wegen des meist niedrigeren Körpergewichts von Frauen wirken Substanzen bei gleicher Dosis oft stärker als bei Männern, zudem kann MDMA beim Runterkommen zu stärkeren Depressionen führen.
Der Konsum von Ecstasy kann dazu führen, dass Menstruationsbeschwerden verstärkt, die Fruchtbarkeit beeinträchtigt und der Monatszyklus gestört werden [unregelmäßige oder ausbleibende Periode]. Dennoch ist eine Schwangerschaft möglich! Auch hier gilt: Kondome schützen vor ungewollter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.
In Schwangerschaft und Stillzeit: keine Pillen etc. konsumieren, da das heranwachsende Kind bleibende Schäden (Herzfehler, Missbildungen) davontragen kann.

Wenn Dein Freund Dir Pillen mit besorgt, denk daran, dass er eventuell nicht weiß, was tatsächlich drin ist. Informier Dich über die Pillen im Netz oder nutze Drug Checking! Wirken die Pillen bei ihm gut, heißt das nicht, dass es bei Dir genauso ist. Deshalb: Niedrig dosiert antesten, nicht gleich nachlegen!

Erfahrungsberichte

Hier findest Du Erfahrungsberichte von MDMA-Konsument_innen.

 



Externe Links: www.xtcforum.de

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