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Lexikon

Methadon

Substanz

Methadon ist die international gebräuchliche Bezeichnung für ein vollsynthetisches Opioid mit morphinähnlicher Wirkung, das zwischen 1939 und 1941 in den pharmazeutischen Labors der zum I.G. Farbenkonzern gehörenden Farbwerke Hoechst entwickelt wurde.

Bis Ende der 50iger Jahre gab es nur eine Methadonform, nämlich das razemische Gemisch D,L-Methadon. Dann jedoch gelang es den Hoechst-Wissenschaftlern, das pharmakologisch aktive, linksdrehende R-(-)-(l-Methadon) vom inaktiven rechtsdrehenden S-(-)-Enantiomer (D-Methadon) zu isolieren und so das in seiner Wirksamkeit etwa doppelt so starke Präparat "L-Polamidon" zu entwickeln. Im Jahre 1965 stellte Hoechst die Methadon-Produktion auf L-Polamidon und L-Polamidon C um.

Seit 1994 ist neben dem bisher in Deutschland gebräuchlichen Levomethadon (L-Polamidon®) nun auch das Racemat aus links- und rechtsdrehendem Methadon (synonym: DL-Methadon, Methadon-Racemat) zur Substitution verschreibungsfähig. L-Methadon ist doppelt so stark analgetisch wirksam wie das Racemat, so dass die DL-Methadon-Dosis etwa doppelt so hoch sein muss wie die L-Methadon-Dosis.

Methadon wird in der Regel oral aufgenommen. Hierbei handelt es sich um ein Gemisch, welches meist mit Saft oder Sirup vermischt wird: Zum einen wegen des bitteren Geschmacks und außerdem, um zu verhindern, dass die Lösung gespritzt wird.         

Wirkung

Methadon wirkt ähnlich wie andere Opiate, wie Heroin oder Codein. Die Wirkung, die Methadon auf die einzelnen Personen hat, kann allerdings sehr unterschiedlich sein und hängt stark vom jeweiligen Stoffwechsel ab. Im Vergleich zu Heroin bekommt man beim trinkbaren Methadon allerdings keinen "Kick" und es dauert länger, bis man die Wirkung merkt.

Nach der Einnahme dauert es ca. 1/2 Stunde bis zum Wirkungseintritt. Nach ungefähr 4 Stunden ist der Wirkungshöhepunkt erreicht und die mittlere Wirkungsdauer liegt bei 25 Stunden, weshalb Methadon auch zur Substitution eingesetzt wird.

Methadon dient als Substitutionsmittel in erster Linie dazu, die Heroin-Entzugserscheinungen zu unterdrücken und den "Heroinhunger" zu unterbinden. Es hat den Vorteil, dass es momentan im Gegensatz zum Heroin verschreibungsfähig, also legal ist und somit dazu beitragen kann, dass man ein relativ "normales" Leben führen kann. Wobei wir uns die Frage stellen, warum nicht gleich Heroin verschrieben wird, sondern statt dessen eine weitere Abhängigkeit in Kauf genommen wird ... ?!

Kurzzeitnebenwirkungen

Auftreten können: Mattheit, Schlaflosigkeit, trockener Mund, Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen, Schwitzen, Juckreiz, Harnverhaltung, Verstopfung, Schweregefühl in Armen und Beinen, Konzentrationsschwäche, verlangsamte Atmung, kleine Pupillen, niedriger Blutdruck etc. Zum Teil sind es also ähnliche Nebenwirkungen wie beim Heroin, bloss durch die längere Halbwertzeit von Methadon länger anhaltend.

Langzeitnebenwirkungen

Eine häufige Nebenwirkung bei Daueranwendung ist exzessives Schwitzen, das nicht mit Entzugserscheinungen verwechselt werden darf. Ein Teil der mit Methadon substituierten Personen leidet langfristig unter Schlaflosigkeit.
Außerdem unterdrückt Methadon die sexuelle Energie.

Methadonsubstitution über längere Zeit kann das Risiko von Karies erhöhen.
Das Hydrochlorid im Methadon greift den Schutzmantel der Zähne an, Methadon senkt die Speichelproduktion und der Zucker im beigemischten Sirup fördert ebenfalls Karies.

Gefahr der psychischen und körperlichen Abhängigkeit (genau wie beim Heroin), wobei im Gegensatz zu Heroin die Entzugserscheinungen beim Absetzen des Methadons sehr viel unangenehmer sind und auch länger andauern.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Zentralnervensystem- (ZNS)-dämpfenden Substanzen (Barbiturate, Benzodiazepine, Alkohol, Antidepressiva) verstärkt die atemdepressive Wirkung von Methadon. Sie können zu Atemlähmungen und somit zum Tod führen.

Safer use

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

Mischkonsum mit Alkohol, Schlaf- und Beruhigungsmittel aufgrund der Verstärkung der atemlähmenden Wirkung besser unterlassen!

Methadon sollte wegen der heftigen Entzugserscheinungen niemals abrupt abgesetzt werden - immer langsam ausschleichen/runterdosieren!

Regelmäßig Zähne putzen (siehe Langzeitnebenwirkungen)!

Erfahrungsberichte 

Hier findest Du Erfahrungsberichte von Methadon Konsument_innen.

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