Lexikon

Appetitzügler/Anorektika/Anorexika

Mittel, die hemmend auf die Region im Zwischenhirn wirken, die Hunger hervorruft, nennt man Appetitzügler. Sie reduzieren den Appetit und damit in der Regel auch die Menge der aufgenommenen Nahrung. Appetitzügler wirken direkt am zentralen Nervensystem und damit auf die Stimmung ein.

Die höchste appetithemmende Wirkung ist ca. 2-4 Stunden nach der Einnahme zu verzeichnen. Appetitzügler verlieren jedoch häufig schnell an Wirksamkeit (Tachyphylaxie) und können bei längerer Anwendung zu einer Gewöhnung führen. Sie führen zu keiner dauerhaften Gewichtsabnahme. Ihre Einnahme reduziert meist nur kurzfristig das Gewicht. Sobald die appetitzügelnde Substanz abgesetzt wird, steigt das Körpergewicht wieder an, da die Ursachen des (vermeintlichen) Übergewichtes weiterhin bestehen. Appetitzügler haben zum Teil starke Nebenwirkungen. Sie können die Pulsfrequenz erhöhen, den Blutdruck, besonders im Lungenkreislauf steigern, und zu Nervosität und Schlafstörungen führen.

Appetitzügler und andere Medikamente zum Abnehmen können den Einstieg in eine Gewichtsreduktion lediglich erleichtern, eine Umstellung der individuellen Ernährungsgewohnheiten jedoch nicht ersetzen. Ihre Wirkung am zentralen Nervensystem (ZNS) stellt einen gravierenden Eingriff in die Funktionsweise des menschlichen Körpers dar. Aus diesem Grund sind die meisten Anorektika rezept- oder zumindest apothekenpflichtig. Aufgrund ihrer Nebenwirkungen ist es ratsam, die Substanzen - wenn überhaupt - nur kurzfristig und nur unter ärztlicher Aufsicht anzuwenden. Bei rezeptfreien Appetitzüglern konnte bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, ob und wie sie wirken.

Diese Informationen sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Die meisten Appetitzügler sind in der BRD verschreibungpflichtige Arzneimittel, die nicht frei gehandelt werden dürfen. Sie unterliegen jedoch nicht dem Betäubungsmittelgesetz.

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