Nachwirkungen häufigen MDMA-Konsums

Nachwirkungen häufigen MDMA-Konsums

Hallo. Ich habe nun seit knapp über eine Woche regelmäßig (fast täglich) MDMA konsumiert und habe es nun endlich geschafft mich dazu zu bringen damit aufzuhören. 

Knapp 20h nach der letzten Einnahme von MDMA habe ich ein ungutes Gefühl bekommen und mir war leicht schwindelig (so als würde ich bald Fiber bekommen). Seit einigen Stunden (ca. 30h seit der letzten Einnahme) höre ich durchgehend ein leises Rauschen und hin und wieder (so ca alle 10-30 Minuten) wird das Rauschen extrem laut, meine Sicht verändert sich leicht (alles wird hell und unscharf) und mir wird extrem schwindelig. Das ganze fühlt sich echt komisch an und raubt mir den Schlaf.

Ich habe das nicht zum ersten Mal. Das ganze hatte ich in meinem Leben schon 3-4 Mal erlebt und das war zu einer Zeit zu der ich noch kein MDMA konsumiert habe (meistens hatte ich das aber wenn ich am Vortag viel Alkohol getrunken habe).

Danke!

Antwort von Drug Scouts:

Hallo,

Du machst Dir Gedanken darüber, woher Dein ungutes Gefühl nach längerem MDMA-Konsum kommt und was es mit den ungewohnten Körperempfindungen auf sich hat.

Wie Du in unserer Substanzinfo "Ecstasy/MDMA" nachlesen kannst, basiert die Wirkung von MDMA auf der Ausschüttung diverser Nerven-Botenstoffe. Den Hauptteil macht Serotonin aus, welches während des Rausches in großen Mengen wirksam ist. Je nachdem wieviel MDMA pro Tag konsumiert wird und an wievielen Tagen hintereinander, so sehr sind am Ende auch die Serotonin-Speicher im Körper leer und der Körper braucht in der Regel 3-4 Wochen, um diese Speicher wieder vollständig aufzufüllen. Nach einer längeren, hochdosierten Konsumphase kann dies auch noch länger dauern.

Was Du uns beschreibst, klingt nach relativ üblichen Symptomen eines starken "Ecstasy-Katers", den jeder Mensch in dieser oder ähnlicher Form nach einer Woche MDMA-Konsum haben wird. MDMA ist an sich nur zum einmaligen Konsum gedacht. Viele Menschen kriegen es vielleicht noch am zweiten Tag hin, einen ähnlichen Rausch zu erzeugen, aber ab dem 3. Tag wird in der Regel eine viel höhere Dosis benötigt und die Stärke des Rausches läßt trotzdem nach. Der Körper wird  dadurch immer weiter ausgepowert, verliert Nährstoffe und wird  an einer gesunden Erholung gehindert. Leber und Nieren haben immer mehr MDMA abzubauen und auszuscheiden und sehen sich mit höheren Dosen MDMA konfrontiert, welches nebenher ja auch zell- und nerventoxische Effekte hat. Ebenfalls wird die Psyche immer stärker belastet, wenn man es nicht bei einmaligem Konsum belässt. Die für Körper und Psyche notwendigen Ruhe- und Erholungsphasen werden ihnen nicht gegeben und die unangenehmen Nebenwirkungen des MDMA verstärken sich von Tag zu Tag.

Insgesamt ist das alles also eine ziemlich starke Belastung und das merkt man, wenn man nach einer so langen Konsumphase runterkommt. Durch längeren Gebrauch kann es auch zu Störungen des (Kurzzeit)Gedächtnisses, körperlicher Auszehrung, Konzentrations- und Schlafstörungen, Schädigung der Magenschleimhaut und des Herzens sowie zu Nieren- und Leberschäden kommen.

Wenn Du also über mehrere Tage hinweg MDMA konsumiert hast, sind die von Dir beschriebenen Absetzerscheinungen durchaus nicht ungewöhnlich. Als Folge des längeren Konsums sind sowohl Dein Körper als auch Deine Psyche sehr erschöpft und ausgezehrt. Da mit dem Konsum meist auch weniger gegessen, getrunken und geschlafen wird, liegt die Vermutung nahe, dass Dir Dein Körper / Deine Psyche den Mangel an Nährstoffen, Flüssigkeit und Schlaf mit Symptomen wie Schwindel, Ohrrauschen und Schlafproblemen signalisieren.

An sich sollte sich das Ganze innerhalb der nächsten Wochen langsam wieder zurückbilden, je mehr Du Dich erholst und Deinem Körper durch gesunde Ernährung ermöglichst seine Energie- und Serotoninreserven wieder aufzubauen. Wir raten Dir in jedem Fall, für eine längere Zeit auf den MDMA Konsum zu verzichten, um Deinem Körper und Deiner Psyche Zeit zu geben sich ausreichend zu erholen.

Falls Deine Symptome nicht besser werden sollten, suche bitte einen Arzt * eine Ärztin auf. Es kann ja auch sein, dass das Ganze nicht so sehr am MDMA-Konsum liegt, sondern dass ein medizinischer Hintergrund vorliegt. Ärzte * Ärztinnen haben grundsätzlich Schweigepflicht, auch über den Drogenkonsum ihrer Patient*innen. Speziell wenn Du die von Dir beschriebenen Symptome so ähnlich auch schon ohne MDMA-Konsum hattest, möchten wir Dir raten, Dich mal medizinisch untersuchen zu lassen. So kannst Du besser einschätzen, welche Risiken der MDMA Konsum für Dich mit sich bringt. Wir sind leider keine Ärztinnen und können Dich aus der Ferne nicht diagnostizieren.

Wir wünschen Dir alles Gute
Deine Drug Scouts 

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.