Drogen und Krampfanfälle
Drogen und Krampfanfälle
Moin, bin 19 und möchte wissen welche Drogen keine Krampfanfälle auslösen bzw. das Risiko gering ist. Ich bin kein Epileptiker. Ich hatte aber schon einen Krampfanfall. Ich hatte schon 2 OPs am Kopf und deshalb auch viele Vernarbungen im Gehirn weshalb das Risiko damals für mich immer bestand mal einen Krampfanfall zu haben. Nun mir geht es so weit sehr gut hab mich erholt und das ganze liegt auch schon 4 Jahre zurück. Ich kiffe ab und zu das befriedigt mich aber nicht wirklich weil ich ehrlich sein muss noch nie eine richtige Wirkung gespürt habe obwohl ich schon länger kiffe. Deshalb möchte ich mal andere Drogen ausprobieren. da ich wahrscheinlich für Krampfanfälle anfälliger bin als andere würde ich gerne wissen welche Drogen da nicht so bedenklich wären. Ich weiß das ich nie amphitamin bzw. aufputschende Drogen wie Kokain und ecstasy nehmen würde da ich viel zu grosse Angst habe das die einen Anfall hevor rufen könnten. Welche Drogen wären also in Bezug auf krampfanfälle weniger bedenklich?
Dr.-Frühling-Team:
Hallo,
Du möchtest von uns wissen, wie hoch das Risiko sein könnte, dass der Konsum von psychoaktiven Substanzen bei Dir erneut einen Krampfanfall auslöst und bei welchen Substanzen dieses Risiko eher gering ist.
Allgemein kann man sagen, dass Substanzen, die stark das Herz-Kreislauf-System anregen (Blutdruck und Puls steigern) sicher am risikoreichsten für Menschen sind, die zu Krampfanfällen neigen. Bei einer bestehenden Neigung können Krampfanfälle jedoch auch durch äußere Reize, auf rein psychischer Ebene ausgelöst werden, weshalb alle psychedelischen Substanzen, wie z.B. LSD, ebenfalls risikoreich sein können. Je nachdem wie niedrig die Krampfschwelle einer Person ist, desto wahrscheinlicher werden Krampfanfälle und umso geringer kann auch der äußere Reiz sein, der einen Anfall auslöst. So dürfen Menschen, die eine starke Neigung zu Krampfanfällen haben, oft nicht einmal Tabak rauchen oder Koffein zu sich nehmen.
Du sagst, dass Du bisher nur einen einzigen Krampfanfall hattest und dass bei Dir das allgemeine Risiko für weitere Anfälle eher gering sein sollte, aber schon größer ist als "in der Allgemeinbevölkerung". Wie hoch das Risiko für weitere Krampfanfälle bei Dir genau ist, ob mit oder ohne Drogenkonsum, können wir Dir leider nicht sagen. Man geht allgemein davon aus, dass das Risiko für Anfälle ab dem Zeitpunkt größer ist, ab dem man schon mal einen hatte.
Außerdem hast Du Vernarbungen im Gehirn aufgrund von Operationen, die unter Umständen eigene Risiken mit sich bringen könnten. Wenn sich z.B. an Blutgefäßen im Heilungsprozess des Hirngewebes an einzelnen Stellen Verengungen oder Ausbuchtungen gebildet haben, könnten diese für Dich ein höheres Risiko für Gefäßverschlüsse oder Aneurismen bedeuten. Diese können Schlaganfälle oder Hirnblutungen nach sich ziehen. Auch hierbei dürfte das Risiko beim Konsum von Stimulanzien (Kokain, Amphetamin, Ecstasy, Crystal etc.) am höchsten sein, da der Konsum dieser Substanzen zur Verengung aller Blutgefäße während des Rausches führt. Das höhere Risiko für Krampfanfälle müsste auch bei allen Tätigkeiten steigen, bei denen Du Dich körperlich stark anstrengst, jedoch steigern Stimulanzien Blutdruck und Puls über einen Zeitraum von mehreren Stunden auf ein Hochleistungsniveau. Daher ist Stimulanzienkonsum durchaus risikoreicher als Sport zu machen. Auch Schlafentzug kann ein Auslöser für Krampfanfälle sein, wodurch der Konsum von Stimulanzien ein weiteres Risiko mit sich bringt.
An sich könnten sogar Kiffen oder auch Alkoholkonsum für Dich Risiken darstellen. Wie hoch diese genau sind, wird Dir jedoch selbst ein*e Neurolog*in nicht genau sagen können.
Wir können Dir insofern nur raten, vorsichtig mit dem Konsum aller psychoaktiven Substanzen zu sein, Stimulanzien möglichst ganz zu meiden, sehr achtsam mit Dir umzugehen und immer eine vertraute Person bei Dir zu haben, falls Du etwas konsumierst. Diese kann sich um Dich kümmern und im Notfall Hilfe leisten / holen.
Alles Gute
Deine Drug Scouts
Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.