Dauerhafte Errektionsstörungen durch Ecstasy Konsum?

Hallo, 

danke für Deine Anfrage. Erektionsstörungen können viele unterschiedliche Gründe haben. Es können zum Beispiel psychische oder körperliche Ursachen vorliegen (https://www.erektile-dysfunktion.net/ursachen/#_Bekannte_Wirkstoffe__Medikamente_). Auf dieser Internetseite befindet sich ein Selbsttest, der Dir dabei helfen kann, zu verstehen, welche Gründe bei Dir eventuell vorliegen könnten. Dieser Test ersetzt jedoch kein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt Deines Vertrauens. Dazu solltest Du wissen, dass Du jederzeit mit einer Urologin oder einem Urologen oder einer*m anderen Mediziner*in über Dein Anliegen reden kannst, falls Du das möchtest. Als Mediziner*in untersteht sie bzw. er der Schweigepflicht, auch bezüglich Deines Drogenkonsums. 

Des Weiteren können Erektionsstörungen auch auf den Konsum von psychoaktiven Substanzen zurückzuführen sein. Auf Deine Frage bezogen bedeutet das also, dass Dein Ecstasy-Konsum damit durchaus in Verbindung stehen kann. 

Wie eine 2015 von Dr. Nan-Hua Chou und Anderen durchgeführte Studie (https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Kaum-Ekstase-unter-Ecstasy-247190.html  (externer Link) zeigen konnte, war eine Gruppe von Amphetamin-Konsumenten weniger potent als eine nicht konsumierende Kontrollgruppe. Es ist hier allerdings nicht klar, ob der Konsum die Impotenz direkt bewirkt hat oder ob Menschen, die impotent sind u.U. eher konsumieren als andere.  

Auch laut Berichten von Konsumierenden gehören Erektionsstörungen zu den bekannten Nebenwirkungen von Uppern wie Speed oder Kokain. Da MDMA ähnlich wirkt, kann es durchaus sein, dass diese Nebenwirkungen auch aufgrund des Konsums von Ecstasy auftreten können. 

Ein langer und intensiver Konsum von Ecstasy kann zu einer Veränderung des Serotoninsystems führen. Eine Fehlregulation des Serotoninhaushalts kann zu Störungen der Libido und der Potenz führen. Einmal in der Woche Ecstasy zu konsumieren, ist schon relativ viel. User*innen mit dieser Konsumfrequenz konsumieren oft immer höhere Dosen, um noch eine Wirkung zu verspüren. Mit steigender Konsumfrequenz und Dosis steigt auch das Risiko (anhaltender) Nebenwirkungen. Wir raten Dir dazu, Dich an die gängigen Safer-Use-Regeln zu halten und nach jedem Konsum mehrere Wochen zu pausieren. Das ist notwendig, damit sich Dein Serotonin-Haushalt regenerieren kann.  

Außerdem kann es auch sein, dass die Erektionsstörungen evtl. mit einem Nährstoffmangel zusammenhängen könnten. Das kommt darauf an, wie Du Dich allgemein ernährst und wie lange Du schon jede Woche konsumierst. 

Da wir keine Mediziner*innen sind, können wir Dir leider nicht sagen, ob diese Störungen dauerhaft oder nur temporär sind bzw. sein werden. Das kommt sehr darauf an, aus welchem Grund / welchen Gründen die Störungen vorliegen.  

Alles in allem bedeutet das, dass die bei Dir vorliegenden Erektionsstörungen im nüchternen Zustand in Verbindung mit Deinem Ecstasy-Konsum stehen können, aber nicht müssen. Gerade weil Du davon berichtest, dass die Erektionsstörungen auch im nüchternen Zustand noch vorhanden sind, raten wir Dir dazu, erst einmal eine längere Konsumpause (mindestens 4 Wochen, besser einige Monate) einzulegen. Falls die Erektionsstörungen dann immer noch vorliegen sollten, empfehlen wir Dir, Dir ärztliche Unterstützung zu holen. 

Hier kannst Du Dir eine Antwort von uns auf eine ähnliche Dr. Frühling-Anfrage zum Thema Impotenz durch Speed durchlesen. 

Hier kannst Du Dir ein Video zum Thema Drogenkonsum & Sex anschauen, das von Sonar Berlin erstellt wurde : https://www.facebook.com/sonar.berlin/videos/1009882392876796/?__so__=channel_tab&__rv__=latest_videos_card (externer Link)

Viele Grüße 

Dein Dr. Frühling-Team

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.